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Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit verzeichnet in den letzten Jahren enorme Erfolge.  Seit 2012 hat die Bestandszahl im Jahresdurchschnitt um 32,2% Prozent  abgenommen. Das ist aber nur eine Seite der Medaille, denn die Anzahl der jungen Menschen ohne Schulabschluss und ohne Berufsabschluss im Grundsicherungsbezug nimmt, nach zeitweiliger Besserung, wieder zu (siehe Grafik).

 

„Wir haben immer weniger Jugendliche in der Betreuung, das ist gut. Die Arbeit mit ihnen stellt uns dennoch vor große Herausforderungen. Hier sind individuelle Lösungsansätze gefragt, so wie dies beispielsweise im Projekt STABIL möglich ist“, berichtet Dr. Gert Kuhnert, Betriebsleiter des Eigenbetriebes für Arbeit-Jobcenter Saalekreis.

 

Statistik der Bundesagentur für ArbeitVorring schwer erreichbare junge Menschen unter 25 Jahre, die keinen Schulabschluss haben, bei denen es bisher mit einem Ausbildungsplatz nicht geklappt hat oder ein Ausbildungsabbruch vorliegt, können einmünden.

Ein individueller sozialpädagogischer Hilfeansatz, der auf Grund multipler Vermittlungshemmnisse notwendig ist, ist wichtiger Projektbestandteil.   

Es sollen die Fähig- und Fertigkeiten des Einzelnen erprobt und entwickelt werden, um ihn anschließend in eine geeignete weiterführende Maßnahme, z. B. Ausbildung oder Arbeit, einmünden zu lassen. Die Jugendlichen haben die Möglichkeit, sich in den Bereichen Metalltechnik, Hauswirtschaft, Tief- und Galabau sowie in der Holzproduktion auszutesten und erste berufspraktische Erfahrungen zu sammeln. Zugleich arbeiten sie im Stützunterricht an ihren individuellen schulischen Defiziten in Deutsch, Mathematik, Sozialkunde, Geschichte und Biologie, um im zweiten Anlauf doch noch den Hauptschulabschluss zu erlangen. Das Besondere: Es erfolgt keine Trennung zwischen Lern- und Arbeitsort. Das Lernen findet vorrangig über den Produktionsprozess statt. Die individuelle persönliche Stabilisierung der Teilnehmer ist die notwendige Voraussetzung für weitere Schritte zur beruflichen Integration.

In den letzten vier Jahren erwarben 23 Jugendliche den Hauptschulabschluss. Hier kooperiert die BVU GmbH eng mit der Sekundarschule „QUER-BUNT“. Es erfolgten 9 Integrationen in den 1. Arbeitsmarkt. 12 Teilnehmer begannen eine Ausbildung und 23 mündeten in eine BaE, BvB oder in ein anderes öffentlich gefördertes Projekt ein.        

„In diesem Jahr mussten wir in der heißen Phase der Prüfungsvorbereitungen den Schulbetrieb vor Ort, coronabedingt, einstellen. Fortan erfolgte die Betreuung unserer Schützlingen per Telefon und digital. Erst in der Endphase der Vorbereitungen drückten die Prüflinge wieder die Schulbank. Das war für alle eine enorme Herausforderung. Wir sind sehr stolz darauf, dass im dritten Jahr in Folge der Jahrgangsbeste aus unseren Reihen kommt.

Unser Projekt hat sich sogar bis nach Sachsen herumgesprochen. Ein Jugendlicher ist extra zu seiner Oma nach Querfurt gezogen, um teilzunehmen. Demnächst wird er eine außerbetriebliche Ausbildung in der Region beginnen. Das sind Geschichten, die das Leben schreibt. Zunehmend kommen auch junge Migranten zu uns, die wir auf das Erwerbsleben vorbereiten. Auch auf diesem Gebiet haben wir in den letzten Jahren beachtliche Erfolge erzielt“, resümiert Hartmut Pietzsch, Geschäftsführer der BVU GmbH. 

Die Umsetzung dieses Projektes im Saalekreis ist gelebte Arbeitsmarktpolitik „Stark.Sozial.Vor Ort““.   Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass noch viel Arbeit auf alle Beteiligten wartet“, da sind sich Pietzsch und Dr. Kuhnert einig.


Hinweis: Das Landesprogramm Selbstfindung, Training, Anleitung, Betreuung, Initiative, Lernen (STABIL) wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt finanziert.

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